Risikomanagement und volatile Märkte: Strategien zum Umgang mit finanziellen Risiken

Von: Christian Walter

Die Weltwirtschaft der Jahre 2024 und 2025 ist geprägt von schwankenden Inflationsraten, Materialkosten und Wachstumsraten in verschiedenen Ländern. Nur Unternehmen, die diese Risiken erkennen und bewältigen, können in diesem anspruchsvollen Umfeld bestehen und erfolgreich sein. In diesem Blog fassen wir die wichtigsten Finanztrends zusammen und erläutern, wie Unternehmen darauf reagieren sollten.

Drei wichtige Wirtschaftstrends 2024/2025

Heutzutage sind die meisten Unternehmen weltweit tätig. Sie bieten Dienstleistungen für Kunden rund um den Globus an oder arbeiten mit Geschäftspartnern und Lieferanten in anderen Ländern zusammen, wobei die aktuellen globalen Konjunkturschwankungen ein Risiko für internationale Organisationen darstellen. Es ist daher wichtig, die unterschiedlich verlaufenden Wirtschaftsentwicklungen in verschiedenen Ländern zu beobachten um entsprechend handeln zu können. Während in einigen Ländern ein Wachstum zu verzeichnen ist, gerät in anderen die Inflation außer Kontrolle. Dies könnte Auswirkungen auf die Preisstrategie eines Unternehmens, die Resilienz der Lieferketten und letztlich auf die Gewinn- und Verlustrechnung haben. 2024/2025 zeichnet sich dies in drei Hauptbereichen besonders deutlich ab:

  1. Steigende Inflation: Die Inflation hat in den letzten Jahren zu erheblichen Zinserhöhungen durch die Zentralbanken in den USA, der EU, Japan, dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern geführt und steht weiterhin im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Diskussionen. Kürzlich gab es positive Nachrichten, da der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Rückgang der globalen Inflation von 6,8 % im Jahr 2023 auf 5,9 % im Jahr 2024 und auf 4,5 % im Jahr 2025 prognostiziert hat. Dies könnte jedoch vor allem den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zugutekommen und die Ungleichheit weiter verschärfen.1
  2. Materialkosten: Die Kosten für Waren unterliegen Schwankungen. Nehmen wir zum Beispiel die weltweiten Preise für Industriematerial. Der IWF-Tracker zeigt Schwankungen der Durchschnittspreise von unter 110 US-Dollar im April 2020 bis fast 205 US-Dollar im März 2022, und von 145 US-Dollar im Oktober 2022 bis 172 US-Dollar im Mai 2024. Ähnliche Schwankungen gab es auch bei den Preisen für Metalle, Lebensmittel und Agrarprodukte zu verzeichnen. In anderen Branchen wie dem Technologiesektor stiegen die Preise dagegen fast kontinuierlich, was teilweise auf Lieferengpässe zurückzuführen ist.2
  3. Unterschiedliche Wachstumsmuster: der jüngsten OECD-Bewertung wird für das Jahr 2025 ein globales BIP-Wachstum von 3,2 % erwartet, wobei erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern bestehen. Die USA und einige Schwellenländer zeigen ein starkes Wachstum, während die europäischen Volkswirtschaften langsamer voranschreiten. Für Indien und China werden Wachstumsraten von 6,6 % bzw. 4,5 % prognostiziert, während die Erwartungen für Brasilien und die USA mit 2,1 % bzw. 1,7 % moderater ausfallen.3

Kosten und Chancen: die Auswirkungen von Konjunkturschwankungen auf Unternehmen

Was bedeuten diese wirtschaftlichen Trends für Unternehmen? In erster Linie kommen auf die Unternehmen neue finanzielle Risiken und Kosten zu, wie:

  • Ungleiche Verbraucherausgaben: Die Inflation wirkt sich auf die Betriebskosten und das Konsumentenvertrauen bezüglich der Höhe ihrer Ausgaben für Waren und Dienstleistungen aus. Den jüngsten Rückgang der Inflation in einigen Ländern als etwas Gutes zu betrachten, wäre jedoch allzu einfach gedacht. Global Co-Head of Research von JP Morgan warnte: „Der von uns für 2024 prognostizierte Rückgang der Inflation und der Wirtschaftstätigkeit wird Anleger unserer Auffassung nach irgendwann in Unruhe oder sogar in Panik versetzen.“4
  • Höhere Ausgaben für Unternehmen: Steigende Materialkosten führen dazu, dass die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen für Unternehmen teurer wird. Die schwankenden Kosten bestimmter Materialien erschweren es den Unternehmen, Klarheit über ihre geplanten Ausgaben zu erlangen. Obwohl diese Klarheit für die Finanzplanung, Preisgestaltung und Budgetierung im kommenden Jahr entscheidend ist, ist es derzeit schwierig bis unmöglich, sie zu erreichen.
  • Gefahr der Überkonzentration: Angesichts der erheblichen Unterschiede in den Prognosen für die einzelnen Volkswirtschaften im nächsten Jahr besteht ein zusätzliches Risiko für Unternehmen, die sich stark auf Länder mit schwachem Wachstum oder hoher Inflation konzentrieren.
  • Störungen in der Lieferkette: Diese wirtschaftlichen Trends beeinflussen auch Dritte und Lieferanten von Unternehmen. Wenn ein Lieferant stark von einer Branche abhängig ist, in der die Materialkosten gestiegen sind, oder wenn in seinem Land hohe Inflationsraten und geringes Wachstum herrschen, erhöht sich für ihn das Risiko einer Insolvenz. Dies könnte zu kurzfristigen oder dauerhaften Unterbrechungen in der Lieferkette Ihrer eigenen Produkte oder Dienstleistungen führen.

Diese Entwicklungen können jedoch auch Chancen für jene Unternehmen bieten, die in der Lage sind, die wirtschaftlichen Trends und deren Auswirkungen auf ihr Land und ihre Branche am besten vorherzusehen und zu erkennen. Dazu zählen:

  • Strategische Maßnahmen: Indem ein Unternehmen Wachstums- und Inflationsprognosen durch Finanzdaten und Expertenanalysen bewertet, kann es sich auf die Märkte konzentrieren, die für den Verkauf seiner Produkte und Dienstleistungen am profitabelsten sind. Durch einen rechtzeitigen und strategischen Markteintritt kann das Unternehmen seinen Kundenkreis erweitern und seine Geschäftsergebnisse verbessern.
  • Wettbewerbsfähige Preise: Angesichts der Unsicherheit bei Material- und Betriebskosten könnten Unternehmen versucht sein, die Preise in Erwartung weiterer Erhöhungen generell anzuheben. Wenn Unternehmen jedoch frühzeitig und klar die Branchen- und Wirtschaftstrends erkennen, können sie wettbewerbsfähigere Preise als ihre vorsichtigere Konkurrenz anbieten, um Kunden zu gewinnen.
  • Lieferkettenresilienz: Das größte finanzielle Risiko besteht in der Geschäftsaufgabe. Während der Coronapandemie erlebten viele Unternehmen den Zusammenbruch ihrer Lieferketten. Wenn Sie jedoch genau über die finanzielle Lage Ihrer Lieferanten informiert sind, können Sie deren Entwicklung in Krisenzeiten antizipieren und gegebenenfalls auf alternative Lieferanten umsteigen.

 MEHR DAZU: Corona und andere Krisen: Warum Unternehmen Risiken in der Lieferkette beobachten sollten

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1 World Economic Outlook (October 2024) - Inflation rate, average consumer prices, imf.org
2 Global price of Industrial Materials index, stlouisfed.org
3 OECD Economic Outlook, Volume 2024 Issue 1, oecd.org, 02.05.2025
4 Market Outlook 2025 | J.P. Morgan Research, jpmorgan.com. 14.12.2024

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