Finanzielle Schocks meistern: Innovative Resilienzstrategien für Führungskräfte

Von: Thomas Becker

In den Jahren 2024 und 2025 scheinen finanzielle Erschütterungen und Turbulenzen für international agierende Unternehmen fast alltäglich zu sein. Die rapide steigende Inflation, unerwartete Wirtschaftssanktionen und militärische Krisen sind Finanzschocks, die Lieferketten unterbrechen und Geschäftsaktivitäten gefährden können. Unternehmen, die Resilienz entwickelt haben, sind besser gerüstet, um solche Schocks zu bewältigen und ihre Lieferketten stabil zu halten. Sie können sich auch durch Anpassung und das Ergreifen neuer Chancen erholen.

Ein finanzieller „Schock“ ist ein externes Ereignis, das außerhalb der Kontrolle eines Unternehmens liegt und dessen Geschäftsbetrieb erheblich stören kann. Zu den offensichtlichsten Schocks zählen unvorhersehbare, außergewöhnliche Ereignisse wie die Coronapandemie, ein großer Börsencrash oder die sechstägige Blockade des Panamakanals 2021. Unternehmen müssen jedoch auf verschiedene Arten solcher schockartigen Ereignisse vorbereitet sein, wie:

  • Wirtschaftssanktionen gegen Unternehmen und Einzelpersonen: Diese Sanktionen werden oft ohne Vorwarnung verhängt, und Unternehmen riskieren rechtliche und finanzielle Strafen, wenn sie mit sanktionierten Entitäten zusammenarbeiten. Geopolitische Ereignisse haben im letzten Jahr zu Engpässen bei bestimmten Waren geführt und Unternehmen deshalb Geld gekostet.
  • Materialkosten sind in bestimmten Branchen stark gestiegen, was sich sehr nachteilig auf die Bilanz von in diesen Branchen tätigen Unternehmen auswirkte.
  • Die Inflation hat in vielen Ländern drastisch zugenommen. Für einige Volkswirtschaften wird jedoch in den kommenden zwei Jahren ein Rückgang erwartet. Je nach Land verlangt dies unterschiedliche Maßnahmen von Unternehmen.

Lieferkettenchaos: der unerwünschte Effekt von Finanzschocks

Finanzielle Schwankungen führen häufig zu Unterbrechungen in den Lieferketten von Unternehmen. Da moderne Lieferketten global vernetzt sind, bestehen Produkte oder Dienstleistungen oft aus verschiedenen Komponenten, die aus mehreren Ländern und sogar Kontinenten stammen. Jede Störung in der Lieferkette kann daher zu einem Stillstand führen.

Die Coronapandemie hatte neben dem tragischen Verlust zahlreicher Menschenleben auch erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten. Durch landesweite Lockdowns waren viele Unternehmen nicht mehr in der Lage, ihre Rolle in der Lieferkette zu erfüllen, und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie führten zur Insolvenz vieler Firmen.

Kaum hatten sich die Lieferketten nach der Pandemie erholt, führten die jüngsten geopolitischen und oft militärischen Konflikte zu weiteren Störungen. Solche Konflikte können Lieferketten leicht lahmlegen, da 90 % des Güterverkehrs über Seehandelsrouten abgewickelt werden. Israel ist beispielsweise ein führender Hersteller von Computerchips, die an einige der größten Technologie-, Einzelhandels- und Automobilunternehmen in den wohlhabendsten Ländern der Welt geliefert werden. Die Einberufung des Militärs führte jedoch zu Personalmangel, und der Krieg behinderte die Lieferung dieser wichtigen Komponenten.1

Finanzielle Schocks kommen zwar von außen und liegen außerhalb der Kontrolle eines Unternehmens, aber die Folgen für Unternehmen sind nicht zufallsbedingt. Unternehmen, die trotz Lieferkettenstörungen überleben und erfolgreich sind, haben in der Regel vorab Lieferkettenresilienz entwickelt. Wie haben sie das gemacht?

5 Schritte für einen besseren Wiederstand bei Finanzschocks

1. Nutzen Sie Daten, um die Effekte von Finanzschocks zu erfassen

Seriöse, relevante und aktuelle Daten können Ihnen helfen, Ihr Unternehmen auf Finanzschocks vorzubereiten und Lieferkettenresilienz sicherzustellen. So können Sie beispielsweise mithilfe von Mediendaten Finanzschocks und Wirtschaftstrends erkennen, sobald diese sich abzeichnen. Sie verfügen so über die Informationen, die Sie für ein schnelles und sicheres Handeln benötigen. Manchmal können Mediendaten sogar dazu beitragen, Finanzschocks vorzugreifen. So gab es zum Beispiel Medienberichte über COVID-19 in Asien, bevor die Pandemie weltweit zum Thema wurde.

2. Sichern Sie sich aussagekräftige und zuverlässige Daten

Nützliche und korrekte Erkenntnisse über finanzielle Schocks hängen vom Zugriff auf aussagekräftige und zuverlässige Daten aus vertrauenswürdigen und verifizierbaren Quellen ab. Zu den Hauptquellen gehören:

  • Sanktionslisten werden auf (supra-)nationaler Ebene geführt und regelmäßig ohne Vorwarnung aktualisiert. Unternehmen sollten diese Listen regelmäßig mit den Namen ihrer Drittparteien und Lieferanten abgleichen.
  • Mithilfe von Unternehmensdaten können Sie die finanzielle Gesundheit Ihrer Drittparteien und Lieferanten bewerten und vorhersagen, welche bei einem finanziellen Schock von Lieferausfällen oder sogar Konkurs bedroht sein könnten.

3. Setzen Sie auf Technologie

Das aktuelle gigantische Datenvolumen wächst jeden Tag. Es ist daher für Mitarbeiter nicht möglich, große Datenmengen manuell zu lesen, um Risiken aufzudecken und Erkenntnisse zu sammeln. Stattdessen sollten Sie Technologien einsetzen, die Dritte in großem Umfang sofort mit einem breiten Spektrum von Datensätzen abgleichen und neue Finanzrisiken und Chancen für Sie erkennen.

4. Planen Sie voraus

Sie sollten Erkenntnisse aus Daten und Technologie nutzen, um sich auf verschiedene Finanzschockszenarien vorzubereiten. Welchen Effekt können die einzelnen Finanzrisiken haben, und wie lassen sie sich minimieren? Wenn Sie z. B. wissen, welche Lieferanten von Konkurs bedroht sind, können Sie andere Lieferanten suchen, mit denen Sie in stattdessen zusammenarbeiten könnten.

5. Gehen Sie proaktiv und offensiv vor

Konzentrieren Sie sich nicht nur auf die Risiken und Kosten finanzieller Erschütterungen, sondern behalten Sie in einer Krise einen klaren Kopf und suchen Sie nach eventuellen Chancen. Ändert sich beispielsweise die Inflations- oder Wachstumsrate in einem aufstrebenden Markt, könnte dies ein guter Zeitpunkt für die Lancierung eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung sein. Wenn ein früher restriktives Sanktionsregime seine Sanktionen aufhebt, könnte Sie diese Gelegenheit nutzen, um als Erster neue Geschäfte abzuschließen. 

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Risikomanagement und die Nutzung von Chancen beginnt mit der Verfügbarkeit der richtigen Daten über historische, aktuelle und sich abzeichnende geopolitische und finanzielle Trends. LexisNexis bündelt ein breites Spektrum an seriösen Datenquellen und hilft Ihnen dabei, relevante und aussagekräftige geopolitische und finanzielle Erkenntnisse zu gewinnen. Unsere Datensätze umfassen Medien- und Firmendaten, Sanktions- und Beobachtungslisten, ESG-Risikofaktoren, PEP-Daten, Rechtsunterlagen und biografische Informationen.

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1 Top 10 geopolitical risks for 2024, ey.com, 12.12.2023

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